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Branchenbarometer: Speziell für die Biomethanbranche fällt die Prognose positiv aus

Branchenbarometer sind maßgeblich dazu da, Unternehmen und Investoren eine Einschätzung darüber zu ermöglichen, welche Wirtschaftszweige oder welche bestimmten Geschäftsmodelle innerhalb eines Sektors welche Chancen und Risiken bieten. Auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) stellt regelmäßig ein Branchenbarometer vor. Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und intelligente Energiesysteme das Branchenbarometer Biomethan 2021. Dabei handelt es sich um eine Datenerhebung und Analyse zu Entwicklungen und Perspektiven des Biomethanmarktes. Auch Meinungen von Akteuren und Branchenexperten fließen in die Ergebnisse der Studie mit ein. Insgesamt wurden 49 Vertreter aus Industrie und Wirtschaft zum Markt rund um Biomethan befragt. Die Prognose fällt in vielen Bereichen sehr zuversichtlich aus, insbesondere für Kraftstoffe und im Wärmesektor.

Grund für die positive Vorausschau ist, dass sich in den vergangenen Jahren ein deutlicher Anstieg der vermarkteten Gigawattstunden Biomethan verzeichnet. Dieses Wachstum ist allen voran stabileren Handelspreisen und günstigeren Regulatorien zu verdanken.

Biomethan ist ein erneuerbarer Energieträger, da das organische Material (Bioabfälle, Holz, Pflanzen), welches den Rohstoff für Biomethan stellt, während des Wachstums klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre aufnimmt. Weiterhin kann Biomethan gespeichert werden, ist kurzfristig einsetzbar und leicht in die bestehende Infrastruktur zum Gastransport einzuspeisen. Da zusätzlich für die Gewinnung von Biomethangas ohnehin anfallende Abfälle verwendet werden können, löst dieser Energieträger viele Probleme: Probleme des Energiemarktes, Probleme des Klimaschutzes, Probleme der Müllentsorgung sowie viele mehr.

Besonders gute Perspektiven vor allem für Biomethan als Kraftstoff

Das Potenzial von Biomethan als Kraftstoff wurde auf dem Fachkongress für erneuerbare Mobilität Anfang des Jahres bereits deutlich hervorgehoben, wie Sie hier nachlesen können. Nach Einschätzung der dena wird Biomethan insbesondere auch im Schwerlastverkehr künftig eine immer bedeutendere Rolle spielen. Erst jüngst verkündete eine der weltweit größten Containerlinien, dass sie Frachtschiffe fortan mit umweltfreundlichem Biomethan antreiben wolle.

Anreize für einen verstärkten Einsatz von Biomethan als Kraftstoff schafft beispielsweise die Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II. Sie sieht vor, den Anteil an erneuerbaren Energien für Strom, Wärme und eben auch Transport bis 2030 kontinuierlich zu erhöhen. Darüber hinaus gibt es neue Vorgaben zur Treibhausgas-Quote (THG-Quote) im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), während gleichzeitig das Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) eine CO2-Steuer für fossile Brennstoffe vorsieht. Gemeinsam mit dem RED II ergeben sich insgesamt sehr gute Wettbewerbsbedingungen für den Handel mit Biomethan, der das „grüne Gas“ vor allem auch für Tankstellen überaus attraktiv macht, ebenso wie für Verbraucher. Inzwischen erhält man an nahezu allen Tankstellen mit CNG (Compressed Natural Gas)-Zapfsäule klimafreundliches Biomethan.

Biomethan auf dem Wärmemarkt

Auch der Wärmemarkt ist für das Erreichen der Klimaziele und abgemilderte Folgen des Klimawandels eine wichtige Stellschraube. Allein in Deutschland fließt etwa die Hälfte der verbrauchten Gesamtenergie in die Erwärmung von Gebäuden, Wasser und industriellen Prozessen. Es ist daher von zentraler Bedeutung, dass die Wärmeerzeugung nicht länger primär von fossilen Energieträgern geleitet wird. Auch sind die gesetzlichen Regularien inzwischen so gestaltet, dass Biomethan auf dem Wärmemarkt ebenfalls als attraktive Option erachtet wird.

Das gibt es noch zu tun

Das Branchenbarometer der dena zeigt allerdings auch auf, wo noch Nachholbedarf besteht, damit sich Biomethan auch flächendeckend als Energieträger der Zukunft durchsetzen kann. So bedarf es beispielsweise vor allem am Wärmemarkt noch umfangreicher struktureller Veränderungen, etwa an bestehenden Netzen und Gebäuden. Aktuell gehen diese jedoch nur recht zögerlich voran. Aus Sicht der GRÜNGOLD AG ist es daher wünschenswert, wenn Förderbedingungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) das Tempo für neue Investitionen antreiben. Ein weiteres Problem besteht derzeit auch noch darin, dass bei der Verwendung von Biomethan Nachweise über Qualität, Herkunft und Nachhaltigkeit vorgelegt werden müssen. Diese Ausweisung ist häufig sehr umständlich, und die Vorgaben von Land zu Land sind sehr unterschiedlich und unübersichtlich. Hier bedarf es einer einheitlichen Regelung, da sonst ein abschreckender Effekt entstehen könnte.

GRÜNGOLD AG begrüßt politische Impulse

Laut dena Branchenbarometer ergeben sich langfristig sehr günstige Perspektiven für den Biomethanmarkt. Zumindest in den kommenden fünf Jahren ist ein positiver Trend weiterhin abzusehen. Das liegt wohl insbesondere an den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa, die in jüngster Zeit zu Teilen nochmals angepasst wurden. Wachstum zeichnet sich nicht nur im Bereich der Kraftstoffe und auf dem Wärmemarkt ab, sondern auch beim internationalen Handel mit Biomethan.

Da der Haupt-Treiber für die zuversichtlichen Zukunftsperspektiven der regulatorische Rahmen am Biomethanmarkt ist, hofft die GRÜNGOLD AG auch weiterhin auf Anreize aus der Politik sowie auf nationale und internationale Transparenz und Vereinheitlichungen bezüglich bestehender Richtlinien.

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