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Die Europäische Union forscht zu Möglichkeiten, die Förderung und Einspeisung von heimischem Biogas zu verstärken, auch um die Klimaziele erreichen zu können und Energieknappheit zu vermeiden

Da kein Ende des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine in Sicht ist, gehen Experten davon aus, dass die Gaslieferungen Russlands an die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union weiter sinken werden und letztendlich völlig versiegen könnten. Dank mehrerer Maßnahmen der EU und einem bislang vergleichsweise milden Klima in den Wintermonaten sind die Gasspeicher 2022 und Anfang 2023 noch voll. Darauf ausruhen kann man sich allerdings nicht. Die IEA (International Energy Agency) geht davon aus, dass der EU auch in diesem und weiteren Jahren noch schwierige Energiezeiten bevorstehen, die wir bei gleichbleibender Lage nicht mehr auffangen können. Deshalb gilt es, die Lücke zwischen Gasangebot und -nachfrage in der EU 2023 zu schließen. Als eine der Stellschrauben für eine verbesserte Energiepolitik, durch die sich auch die hochgesteckten Klimaziele erreichen ließen, sieht die IEA in einer kürzlich veröffentlichten Analyse auch die verstärkte Produktion von Biogas. Die Grüngold AG aus Weilheim informiert.

Fünf Maßnahmen zu mehr Unabhängigkeit von russischem Gas

In Ihrem Maßnahmenbericht nennt die IEA fünf Punkte, die maßgeblich zur Veränderung beitragen können:

1. Energieeffizienz:

Ein Großteil der Gebäude, auch öffentliche, verbraucht noch immer zu viel Energie. Sanierung, Renovierung und Installation von modernen, ressourcenschonenden Anlagen sollte schneller vorangetrieben werden. Einsparungen sind dadurch sofort möglich.

2. Schnellerer Ausbau erneuerbarer Energien wie Solarenergie, Wasser- und Windkraft:

Kürzere Genehmigungsfristen, Anreize für Anleger und die Integration erneuerbarer Energien fördern.

3. Verhaltensänderungen der Verbraucher:

Gezielte Botschaften an die Verbraucher, um sie zu Energieeinsparmaßnahmen zu bewegen, unter anderem mit intelligenten Zählern und Heizungssteuerungsanpassungen. Der öffentliche Sektor soll vormachen, wie es geht.

4. Abscheidungsgas in Exportländern nicht mehr abfackeln und die Biomethanproduktion stärker fördern:

Besonders in Algerien, Angola, Ägypten und Nigeria werden große Mengen Gas aus Lecks sowie Öl- und Gasaktivitäten ungenutzt in die Atmosphäre freigesetzt oder abgefackelt. Dieses Gas könnte stattdessen aufgefangen und an die EU exportiert werden. Außerdem sollten neue Biomethanprojekte gefördert und der Zugang zum Netz erleichtert werden.

5. Wärme elektrifizieren:

Finanzielle Anreize für den Wärmepumpenkauf schaffen. Steuermaßnahmen ändern, welche die Elektrifizierung beeinträchtigen sowie die industrielle Elektrifizierung ausbauen.

Die Grüngold AG steht hinter dem Vorschlag, Biomethan stärker zu fördern

Die Grüngold AG fordert schon seit geraumer Zeit auch hierzulande die schnellere Förderung von neuen Biomethanproduktionsstätten. Sämtliche Hürden, die Anlagen auch ans Netz zu bringen, müssten endlich beiseitegeschafft werden. Vorreiter in der Biomethanproduktion sind Frankreich, Italien und Dänemark. In unserem südwestlichen Nachbarland gibt es entsprechende Förderregelungen, Ausschreibungen für neue Projekte und einen erleichterten Netzzugang. Laut der Einschätzung der Internationalen Energieagentur wäre es möglich, dass Biomethananlagen, bei denen bis spätestens April mit dem Bau begonnen werde, noch diesen Winter in Betrieb genommen werden könnten. Etwa 0,6 Mrd. KubikmeterErdgas könnten dadurch eingespart werden. Mithilfe schnellerer Genehmigungen weiterer Projekte wäre es darüber hinaus möglich, weitere 6,2 Mrd. Kubikmeter, so schätzt die IEA, emissionsarmes Biomethan zu produzieren und Erdgas zu ersetzen.

Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, dass es sich für die EU-Länder lohnen kann, gemeinsam nach neuen Lösungen zu suchen und dabei emissionsarmes und verschwendetes Gas auf den Markt zu bringen. Die Grüngold AG empfiehlt hierbei besonders auch die Zusammenarbeit mit osteuropäischen Märkten, die stark von russischen Gasimporten abhängig waren.

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