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Biogas-Innovationskongress 2022: Biomethan aus Landwirtschafts-Produkten stark nachgefragt

Am 11. und 12. Mai fand in der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück der diesjährige Biogas-Innovationskongress statt. Dort wurden neue Entwicklungen und Konzepte präsentiert. Die Neuerungen erstreckten sich über die Bereiche Gärprozess und -technik, Gärsubstrate und Biomethangas-Produktion. Auf dem Kongress wurde auch Unmut laut. Die Geschäftsführerin des Landesverbandes Erneuerbare Energien in Niedersachsen etwa prangerte an, dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lieber in Katar sein LNG-Glück suche, anstatt mit heimischen Betreibern eine Kooperation anzustreben. Außerdem würden Importeure in Bezug auf Genehmigungen und Auflagen bevorzugt behandelt. Fest steht: Biomethan aus Gülle und Mist ist gefragter denn je. Was muss passieren, damit die Politik aufwacht und mehr und schneller in Deutschland investiert?, fragt sich auch die GRÜNGOLD AG.

Preise für Wissenschaft und Wirtschaft

Zum 15. Mal fand der alljährliche Biogas-Innovationskongress statt. Von einer Jury aus unabhängigen Vertretern der Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft, von Verbänden und Behörden werden alle eingereichten Neuerungen zum Thema Biogas begutachtet und in der Regel etwa 15 Einsendungen ausgesucht, die dann auf dem zweitägigen Kongress vorgestellt werden. Aus diesen Beiträgen bestimmen die Juroren zudem die Preisträger in den Kategorien Wissenschaft und Wirtschaft.

In diesem Jahr gingen die Auszeichnungen zum einen an ein Projekt zur „kontinuierlichen biologischen Methanisierung“ rund um Dr. Fabian Haitz von der Hochschule Offenburg. Damit soll die direkte Speicherung von Überschussstrom im Erdgasnetz möglich gemacht werden. Der Wissenschaftspreis ist von der Landwirtschaftlichen Rentenbank mit 10.000 Euro dotiert. Den Wirtschaftspreis strich zum anderen ein Unternehmen ein, das Biomethan zu flüssigem LNG umwandelt. So soll die Verkehrswende im Transportbereich vorankommen. Die Tagung unterstrich noch einmal die Wichtigkeit und Dringlichkeit der Weiterentwicklung von Biogas-Anlagen.

Die vielfältigen Projekte der Kongress-Teilnehmer

Der Kongress zeigte, dass es hierzulande nicht an Ideen zur Verbesserung und Steigerung der Produktion von Biogas mangelt. Anica Mertins von der Hochschule Osnabrück zum Beispiel präsentierte ein Modell, nach dem es durch die gemeinschaftliche Aufbereitung mehrerer kleiner Biogas-Anlagen zu Kosteneinsparungen von etwa 48 Prozent kommen könnte. Hermann Benning stellte ein Konzept vor, das vorsieht, Biomethan zu 100 Prozent aus Wirtschaftsdüngern zu gewinnen. Pro Stunde sollen so in der Spitzenleistung 7000 m3 Biomethan hergestellt werden können.

Generell lag der Fokus vieler Bewerber auf landwirtschaftlichen Abfällen wie Gülle, Jauche und Mist, die noch stärker bei der Herstellung von Biomethan zum Einsatz kommen sollen. Denn gerade diese natürlichen Abfallprodukte helfen zum Beispiel bei der Verarbeitung des Biomethans in Kraftstoff dabei, schädliche Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Auch der Schwerpunkt Gärreste, die in Biogas-Anlagen anfallen, brachte interessante Vorschläge hervor: Durch technische Aufbereitung sollen daraus etwa Waren wie Gärrestpellets oder Torf- und Erdenersatzprodukte entstehen.

Jeder kann einen Beitrag leisten

Der diesjährige Biogas-Innovationskongress unterstrich einmal mehr, wie aktuell und brennend das Thema erneuerbare Energien und im Besonderen Biogas-Erzeugung ist und dass es sich lohnt, gemeinsam mit Wissenschaftlern und Unternehmen hierzulande die Energiewende voranzutreiben. Ohne dabei immer nur auf Zusammenschlüsse mit anderen Ländern und abhängig machende Importe zu setzen.

GRÜNGOLD AG unterstützt die hiesigen Bemühungen mit dem Besitz einer eigenen Biogas-Anlage in Pliening, die von der BayWa r.e. Bioenergy GmbH erfolgreich betrieben wird und ihren Beitrag zur Gewinnung von Biogas leistet.

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