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Heimische Biogas-Anlagen könnten 30 Gigawatt erreichen

Deutschland lebt in einer ungesunden Abhängigkeit zum russischen Erdgas. Dieser bereits bekannte Umstand wurde zuletzt durch den Krieg in der Ukraine in aller Deutlichkeit sichtbar. Wie kann die Politik dem entgegenwirken? Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sorgte mit seiner Reise nach Katar für Schlagzeilen. Er bemühte sich um eine „Energiepartnerschaft“ mit dem Land, das besonders durch seinen Umgang mit Menschenrechten in die Kritik geraten ist. Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt?

Hiesige Forscher haben in einer kürzlich von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) veröffentlichten Studie nachgewiesen, dass Deutschlands Biogasanlagen bei voller Leistung über 30 Gigawatt liefern könnten. Das käme nahezu der Energie von knapp 30 Atomkraftwerken oder 50 fossilen Gaskraftwerken gleich.

Wie lässt sich das Ziel erreichen?

Laut der FNR-Studie „Visualisierung der Netz-/Systemdienlichkeit flexibilisierte Biogasanlagen“ („VisuFlex“)  leisten die deutschen Biogas-Kraftwerke derzeit zirka 13 Prozent des Gesamtbedarfs aus erneuerbaren Quellen. Um das erklärte Ziel von 30 Gigawatt zu erreichen, müssten die Biogas-Anlagen aufgerüstet werden. Das betrifft vor allem die Blockheizkraftwerke (BHKW): Bis zu fünfmal größere sollten eingebaut werden. Außerdem müsste man auch die dazugehörigen Gas- und Wärmespeicher deutlich aufstocken. Daraus ließe sich eine Spitzenleistung von 15 Gigawatt erlangen. Weitere 15 Gigawatt könnten durch den Bau und Betrieb weiterer Biogasanlagen erbracht werden.

Was bedeutet das für die Zukunft? – Dass in die Vergrößerung, Anpassung und den Neubau von Biogasanlagen investiert werden muss. Seit einigen Jahren belohnt die Bundesregierung die Umstrukturierung von Biogasanlagen mit Fördergeldern. Aber auch die GRÜNGOLD AG ist sich sicher: Da ist noch deutlich mehr drin.

Die Vorteile von Biogas

Was macht Biogas gegenüber anderen erneuerbaren Energien so attraktiv? Sonne- und Wind-Anlagen funktionieren nur, wenn das Wetter mitspielt. Das bedeutet, dass es Zeiten gibt, in denen zu viel und welche, in denen zu wenig Strom erzeugt wird. Anders sieht das mit Biogas aus: Es ist flexibler einsetzbar. Sollten ausreichend Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung stehen, kann man die Biogasproduktion herunterfahren und Wind- und Solarstrom ins Netz einspeisen. Im Bedarfsfall aber, wenn Sonne und Wind nicht vorhanden sind, lässt sich mit den „Vorräten“, die man durch Biogasspeicher anlegen kann, ausgleichen. Die VisuFlex-Studie von FNR beweist, dass diese Flexibilität mit modernen bzw. modernisierten Anlagen schon jetzt möglich ist.

Bis 2014 machte man laut FNR von den variablen Möglichkeiten noch keinen Gebrauch, sondern ließ die Anlagen im Dauerbetrieb. Immer noch gibt es zu viele, die nicht angepasst sind. Von 9.500 Biogasanlagen hierzulande produzieren erst ein paar Hundert flexibel Strom. Da besteht schneller Handlungsbedarf. Schließlich ließe sich so leichter die geplante Energiewende herbeiführen und fossiles Erdgas verdrängen. Flexible Speicherkraftwerke sind in der Lage, die Versorgung zu sichern und vor allem auch positiven Einfluss auf die Energiepreise zu nehmen. Mit unter anderem den letztgenannten Punkten richteten sich zum Beispiel führende Experten der Energy Watch Group wie ihr Präsident Hans-Josef Fell an die Bundesregierung.  

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