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Einer aktuellen Studie zufolge sind die Gastransportnetze der EU für Wasserstoff nicht geeignet, wohl aber für Methangas. Ein weiterer Anreiz, weiterhin verstärkt auf Biomethan zu setzen

Die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden (Agency for the Cooperation of Energy Regulators, ACER) hat im Juli dieses Jahres die Ergebnisse einer Erhebung veröffentlicht, in der es um die Einsatzfähigkeit des europäischen Gastransportnetzwerks für Wasserstoff und Biomethan geht. Das Fazit: Wasserstoff hat es am aktuellen Gasnetz schwer, Biomethan kann dagegen problemlos eingespeist werden. Mit Blick auf die Energieträger der Zukunft ist Methan unter den Biogasen Wasserstoff also bereits einen Schritt voraus. Das vorläufige Ergebnis der Studie ist nur einer von vielen Gründen, warum die GRÜNGOLD AG die erneuerbare Energiequelle aus Biomasse als besonders vielversprechend betrachtet.

Grundlage der ACER-Erhebung ist der European Green Deal der europäischen Kommission, der im Dezember 2019 beschlossen wurde, um die vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Für die erfolgreiche Realisierung dieser Ziele sind vor allem am europäischen Gastransportsystem maßgebliche Entwicklungen und Anpassungen erforderlich, um mit der Dekarbonisierung und der Klimaneutralität vereinbar zu sein. Konkret geht es darum, dass bis 2050 Biogase, hauptsächlich Wasserstoff und Biomethan, 30 bis 70 Prozent der totalen Gasnutzung ausmachen sollen. Damit die bestehenden Gasnetze der EU dieses Ziel erreichen können, ist eine Anpassung bzw. Umnutzung der aktuellen Infrastruktur notwendig, sodass der Transport von Biomethan und Wasserstoff in den Gasnetzen bewältigt werden kann. In einer Umfrage an die nationalen Regulierungsbehörden (sogenannte NRAs) ging die ACER Agentur der Frage nach, ob das gegenwärtige Gasnetz technisch darauf ausgerichtet bzw. dazu in der Lage ist.

Im Rahmen der Erhebung wurden von 23 NRAs Informationen bezüglich der aktuellen Möglichkeiten gesammelt, Wasserstoff in das Gasnetz beizumengen und Biomethan einzuspeisen. Auch bereits laufende Anpassungen und Investitionen, die dies begünstigen, wurden berücksichtigt.

Das Ergebnis

Allgemein konnte nach Auswertung der Umfrageergebnisse festgestellt werden, dass die Mitgliedsstaaten unterschiedlich gut auf das Handling von Wasserstoff und Biogas am aktuellen Gastransportnetz vorbereitet sind und es hier keine einheitliche Linie gibt.

Deutlich wurde aber auch, dass vor allem der Transport von Wasserstoff ein größeres Problem darstellen dürfte. Denn in 65 Prozent der Mitgliedsstaaten akzeptieren die Betreiber der Versorgungsnetze die Einspeisung von Wasserstoff in das Gastransportnetz noch nicht, etwa in Belgien, Dänemark, Italien oder den Niederlanden. Ganze 74 Prozent gaben an, dass es entweder gesetzlich oder regulatorisch aktuell nicht möglich ist, ein größeres Volumen an Wasserstoff in das Gastransportnetz einzuspeisen – das ist nur in sechs Staaten denkbar. Misslich ist angesichts dieser Bilanz vor allem auch, dass mit Blick auf die Zukunft gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Mitgliedsstaaten (genau gesagt: 57 Prozent, also 13 Mitgliedsstaaten) plant, durch entsprechende Maßnahmen die H2-Akzeptanz künftig zu erhöhen. Konkrete Investitionen sind bis auf in Belgien, Frankreich und Slowenien nicht vorgesehen.

Doch für Biomethan sieht die Sache ein wenig anders aus. Denn zumindest aus technischer und infrastruktureller Sicht ist die Einspeisung von Biomethan für die aktuellen Netzwerke kein Problem. Zudem sind in 70 Prozent der Mitgliedsstaaten die Fernleitungsnetzbetreiber dazu verpflichtet, eine Verbindung für die Einspeisung von Biomethan bereitzustellen, sobald dies gefordert ist. Für Wasserstoff besteht diese Verpflichtung außer in Deutschland nicht.

Das große Potenzial von Biomethan

Biomethan ist für die Energiewende und das Erreichen der Klimaziele, etwa im Rahmen der Pariser Klimaverträge, eine wichtige erneuerbare Energiequelle. Biomethan ist CO2-neutral und kann, anders als beispielsweise Windenergie, gespeichert werden. Darüber hinaus gibt es vielfältige Nutzungsmöglichkeiten von Biomethan, etwa für die Strom- und Wärmeproduktion, oder als Kraftstoff für Erdgasfahrzeuge.

Da der aktuellen ACER-Studie zufolge für den Wasserstoff-Transport in der Europäischen Union noch die nötige Infrastruktur fehlt, während sie für den Transport von Biomethan bereits gut geeignet ist, kommt der regenerativen Energiequelle Biomethan noch ein weiterer, stichhaltiger Pluspunkt zugute.

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