Im Rahmen des 18. Fachkongresses für erneuerbare Mobilität trafen sich Mitte Januar über 500 Experten aus der ganzen Welt, um in Online-Debatten virtuell über die „Kraftstoffe der Zukunft 2021“ zu diskutieren. Es wurden Fachvorträge gehalten, wissenschaftliche Studien sowie deren Ergebnisse vorgestellt und ausführlich aktuelle Entwicklungen besprochen. Die übergeordnete Frage, die dabei stets im Raum stand: Was wird uns in den kommenden Jahren antreiben? Welcher Treibstoff bringt uns künftig von A nach B, ohne dabei die Umwelt stark zu belasten? Denn eines ist klar: Es muss ein Treibstoff sein, der sowohl bei der Produktion als auch bei der Verbrennung nachhaltig ist. Die Zukunft ist grün – oder sie soll es zumindest sein, und eben aus diesem Grund geht der Trend eindeutig in Richtung klimafreundliche Mobilität. Der Kraftstoff der Zukunft ist somit ein grüner Kraftstoff.
Die Zukunft der Mobilität ist nachhaltig
Die Vision der Kongressteilnehmer ist ebenso klar wie rigoros: vollständige CO2-Neutralität, und zwar weltweit. Wenn auch sehr ambitioniert, ist dieses Ziel jedoch nicht utopisch, wie die Konzepte und Forschungsdaten der Referenten deutlich zeigen. Bereits heute werden im Bereich Mobilität verschiedene nachhaltige Alternativen zu klimaschädlichen Brennstoffen erfolgreich eingesetzt. Ein Ausbau und vollständiger Umstieg auf grüne Antriebsstoffe sei daher durchaus umsetzbar, darin sind sich die Wissenschaftler einig. Und ein weiterer Konsens besteht darin, dass Biomethan der wohl bedeutendste Energieträger der Zukunft werden wird.
Problemlöser Biomethan
Warum? Wenn es um einen wirklich zukunftsfähigen Kraftstoff geht, kommt es nicht nur darauf an, dass dieser so klimafreundlich wie nur möglich ist. Es kommt auch darauf an, dass der Kraftstoff alltagstauglich ist: Dass Herstellung und Verteilung breitflächig realisierbar sind, dass der Zugang einfach verfügbar ist und dass der Kraftstoff für alle Bevölkerungsgruppen bezahlbar ist. Denn ein Treibstoff, der zwar keinerlei Schaden für das Klima oder die Umwelt anrichtet, jedoch kaum zugänglich ist, extrem komplex in der Herstellung und noch dazu um ein Vielfaches teurer als herkömmliche Kraftstoffe, wird die „schmutzigen“ Brennstoffe wie Benzin oder Diesel wohl kaum vom Markt verdrängen.
Biomethan punktet hier auf ganzer Linie. Biomethan lässt sich beispielsweise aus Energiepflanzen oder ohnehin anfallenden Abfallprodukten (z. B. Biomüll) gewinnen. Es kann aber auch aus elektrischer Energie erzeugt werden. Dabei wird überschüssig produzierte Energie aus Offshore-Windparks zur Herstellung von Wasserstoff genutzt und so mit Kohlenstoffdioxid angereichert, dass Biomethan entsteht. Das Biogas wird also aus den Ressourcen hergestellt, die ohnehin vorhanden sind. Zudem kann Biomethan vergleichsweise leicht in bestehende Gastransportnetze eingespeist werden, wie die GRÜNGOLD AG bereits in einem eigenen Beitrag thematisiert hat. Und da schon jetzt die meisten Tankstellen über Gas-Säulen verfügen, kann Biomethan ohne zusätzlichen Aufwand dort angeboten werden. Weiterhin stellt auch das Speichern von Biogas keine außerordentliche Herausforderung dar.
Wissenschaftler sind sich einig, Politik zieht langsam, aber sicher nach
Die Einstimmigkeit renommierter Forscher, Branchenexperten und Industrievertreter führt dazu, dass sich auch bei den Regierungen etwas tut: Die politischen Weichen zur verstärkten Förderung der Biomethan-Produktion werden immer weitergestellt. 1,5 Milliarden Euro sollen in den kommenden Jahren beispielsweise in die Entwicklung und den Bau von Biogasanlagen gesteckt werden, wie etwa die der GRÜNGOLD AG in Pliening. Einen Investitionsschub in nachhaltige Biokraftstoffe fordert auch Steffen Bilger mit deutlichen Worten in einem Online-Vortrag. Er ist parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Mit diesem Bekenntnis wird einmal mehr deutlich, dass sich auch die Bundesregierung mehr und mehr zur nachhaltigen Energiegewinnung bekennt.