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Erdgas verliert bei der Stromerzeugung an Relevanz, während Nachfrage nach Biogas in zahlreichen Bereichen steigt

Erdgas spielte im Energiemix des vergangenen Sommers eine deutlich geschrumpfte Rolle, während Biogas sich einer gleichbleibend hohen Beliebtheit erfreute. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu den wichtigsten Energieträgern für die Stromerzeugung im dritten Quartal 2021 hervor.

Erdgas verliert an Boden – Biogasanteil am Energiemix bleibt stabil

Erdgas hat über die Sommermonate bei der Stromerzeugung in Deutschland deutlich an Boden verloren: In den Monaten von Juli bis September stammte der in das deutsche Stromnetz eingespeiste Strom nur noch zu 8,7 Prozent aus herkömmlichen Gaskraftwerken. Das entspricht dem niedrigsten Wert seit dem dritten Quartal 2018. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist der Anteil von Erdgas an der insgesamt eingespeisten Strommenge damit um 38,9 Prozent zurückgegangen. Zuzuschreiben ist dieser Tiefststand in erster Linie der deutlichen Verteuerung von Erdgas in der ersten Jahreshälfte 2021.

Während über ein Drittel weniger Strom als im dritten Quartal 2020 aus Erdgas produziert wurde, blieb die Stromerzeugung mit Biogas auf nahezu unverändert hohem Niveau: Der Anteil von Strom aus Biogas machte im dritten Quartal 2021 solide 6 Prozent der Gesamtstrommenge im deutschen Netz aus, gegenüber 6,1 Prozent im Vorjahresquartal. Biogas macht somit weiterhin eine wichtige Säule der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern aus.

GRÜNGOLD erwartet weitere Ausweitung der Biogas-Produktion

Die rasant gestiegenen Erdgaspreise zeigen auch jenseits des Strommarktes deutliche Auswirkungen, machen sie Biogas doch gegenüber seinem konventionellen Pendant zunehmend wettbewerbsfähiger. Im Zuge dieser Entwicklung wächst beispielsweise auch die Popularität von Biogas als nachhaltiger Brennstoff für die Heizungsanlage.

Neben der Stromproduktion und dem Heizungssektor hat zuletzt zudem der Treibstoffmarkt die Nachfrage nach Biogas beflügelt, denn Biomethan findet immer häufiger Einsatz als Kraftstoff. Die steigende Nutzung im Treibstoffsektor ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der neuen, von der Bundesregierung im Oktober implementierten Treibhausgas-Minderungsquoten zu sehen. Diese verpflichten Kraftstoffanbieter dazu, den CO2-Ausstoß durch fossile Kraftstoffe bis zum Jahr 2030 um 25 Prozent zu reduzieren. Realisieren können die Unternehmen dies unter anderem dadurch, dass sie die beim Verbrennen von CO2-emittierenden Kraftstoffen entstehenden Treibhausgasemissionen durch den Verkauf klimaschonender Kraftstoffe kompensieren. Im Zuge der schrittweise steigenden Minderungsquote bringen also immer mehr Kraftstoffanbieter auch Biomethan in Verkehr, um ihre Emissionsbilanz zu verbessern.

Allein im Treibstoffsektor hat sich die Nachfrage nach Biomethan als Kraftstoff in den letzten fünf Jahren nahezu verdreifacht. Das Problem: Die Produktion von Biomethan hat sich in diesem Zeitraum kaum erhöht. Mit der Konsequenz, dass das Biogas-Angebot in Deutschland mittlerweile immer öfter knapp wird.

Aus Sicht der GRÜNGOLD AG wird die Nachfrage das Angebot infolge der Energiewende voraussichtlich in naher Zukunft übersteigen. Projekte wie die von der BayWa r.e. Bioenergy GmbH betriebene Biogasanlage Pliening leisten einen Beitrag dazu, die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Die im Besitz der GRÜNGOLD AG befindliche Anlage erzeugt jedes Jahr 45 Gigawattstunden (GWh) Biomethangas und 5 Gigawattstunden (GWh) E-Strom.